Früh morgens geht es mit Ryanair geht es über Treviso nach Venedig. Unser Hotel - Antica Locanda Montin - befindet sich an einem kleinen Kanal zwischen den Vaporetto Haltestellen Zattere und Ca' Rezzonico, beide Haltestellen sind in 5 min zu Fuß erreichbar. Die Zimmer sind groß, aber sehr einfach eingerichtet. Alles was wir für die 5 Tage benötigen ist da und Frühstück gibt´s auch. Zudem ist unser Wirt sehr freundlich und hilfsbereit.

Im Sestiere Dorsoduro sind wir mitten in Venedig aber doch von dem Zentrum des Trubels soweit weg, dass man hier Ruhe hat und in den Gassen mehr Venezianer als Touristen trifft.

Nach dem Einchecken im Hotel und kurzem Ausruhen brechen wir auf Richtung Markusplatz. Wir lassen uns mitreißen vom bunten, eleganten Treiben. Jeden Morgen ist dies nun unser erster Weg, um zu schauen, ob wieder neue, andere Masken da sind. Und der Weg lohnt sich jedes Mal. Wenn es am Freitag schon voll auf der Piazza, der Riva degli Schiavoni und den umliegenden Gassen viel Gedränge gab, dann ist es am Samstag und Sonntag unerträglich überfüllt mit Menschen. Also geht´s eine Runde über den Platz "Masken jagen" - natürlich nur mit der Kamera, und dann suchen wir uns andere Ziele für den Tag.

Am Wochenende stehen die Inseln auf dem Programm - um den Menschenmassen auf dem Markusplatz zu entgehen. La Giudecca, Isola San Giorgio Maggiore, Murano und den Lido wollen wir besuchen. Ein Spaziergang durch (fast) menschenleere Gassen tut nach dem Trubel im Zentrum gut und wir können Venedig andere Seiten genießen.

Wer schon mal vom Markusplatz auf die Lagune geschaut hat, kennt die Isola San Giorgio Maggiore, auch wenn man sich dessen nicht bewusst sein mag. Mit dem Vaporetto ist man in 5 min. herüber gefahren.

Die Insel liegt dem Markusplatz genau gegenüber, so dass sie den Hintergrund für unzählige Fotos für unzählige Gondelfotos bietet. Ihr Glockenturm sieht dem Campanile auf dem Markusplatz sehr ähnlich. Den meisten Raum auf der kleinen Insel nimmt ein Kloster ein, dass leider nicht zu besichtigen ist. Nur ein Blick in den Kreuzgang ist möglich und auf den Glockenturm kann man besteigen. Ein schöner kleiner Hafen mit kleinen Leuchtürmen und relativ wenig Menschen machen diese Insel zum perfekten Ort, um Durchzuschnaufen vom Trubel, den man von hier aus aber dennoch auf Markusplatz sieht.

Ein Spaziergang durch Murano mit einem Aperitif und später weiter an den Lido, den Blick aufs Meer genießen. Einfach treiben lassen abseits der Karneval-Trubels auf dem Markusplatz - so verbringen wir unser Wochenende in Venedig. 

Wir haben den Vorteil, schon einige Male hier gewesen zu sein, sodass wir kein "Pflichtprogramm" haben wie viele andere Touristen, die das erste Mal in die Lagunenstadt kommen.

Am Rosenmontag haben wir am Nachmittag einen festen Programmpunkt: den Besuch der Isola San Lazzaro degli Armeni. Nur wenige Besucher verirren sich auf diese Klosterinsel, was natürlich auch daran liegen kann, dass nur ein Vaporetto täglich zur Führung auf die Insel fährt.

Einst von den Armeniern als Fluchtort vor den Kriegen in der Heimat besiedelt, wohnen noch heute Mönche auf der Insel, die sich dem Wissen verschrieben haben. Uralte Bücher aus aller Welt werden hier aufbewahrt und inzwischen auch digitalisiert.

Es werden mehrsprachige Führungen angeboten, um den Menschen nahe zu bringen, was noch heute hier geleistet wird. Wir waren die einzigen Deutschen und hatten dadurch das Glück unseren eigenen deutschsprachigen Guide zu haben, der uns durch das Kloster und seine Geschichte führte.

Auf unserem Weg durch die Gassen Venedigs gelangen wir auch zu einem verstecktem Juwel der Stadt - Scala del Bovolo, die zum Palazzo Contarini del Bovolo gehört. Der Palazzo aus dem 15 Jhr. ist wegen seiner besonderen Wendeltreppe bekannt. Sie endet in einem Kuppelraum, von dem aus man einen herrlichen Blick über die Stadt hat.

Ein weiteres Highlight unserer Reise ist die Besichtigung des Gran Teatro La Fenice - dem Theater Venedigs. La Fenice bedeutet "Phönix", ein mythischer Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. Wie passend der Name für das Gran Teatro La Fenice die Venezia ist, kann man an seiner Geschichte ablesen. Mehrfach bis auf die Grundmauern abgebrannt - zuletzt 1996 wegen Brandstiftung - wurde es immer wieder weitestgehend originalgetreu aufgebaut und zuletzt 2003 nach dem Wiederaufbau eröffnet.

Rot und Gold dominieren den Theaterraum. Selbst die Königsloge wurde originalgetreu wieder aufgebaut, so prunkvoll mit schweren dunkelroten Samt-vorhängen und Spiegeln. Schon im Foyer kann man sich vorstellen wie die Damen und Herren der Renaissance in ihren prachtvollen Kleider hier ein und aus gingen nachdem sie mit der Gondel standesgemäß am Hintereingang vor fuhren.

Auch zum "Schönsten Buchgeschäft der Welt" gehen wir mal wieder. Das Stöbern macht in dieser einmaligen Umgebung einfach so viel Spaß und Lust auf Lesen.

"Aqua Alta" heißt eigentlich Hochwasser. In Venedig ist das aber auch eine der schönsten Buchhandlungen, die Libreria Aqua Alta, die wir je gesehen haben. Bücher in allen Sprachen, kunterbunt im Laden aufgestapelt. Im winzigen Hinterhof führt eine Treppe hoch an den Mauerrand, sodass man von dort aus den Kanal entlang schauen kann. Bei "Notausgang"ist man direkt am Kanal. Und solange es nicht brennt, laden Bank und Sessel zum Schmökern ein. Unbedingt einen Besuch wert! Auch wegen der vielen Katzen, die die eigentlichen Bewohner der des Lädchens sind.

Auch der schönste Urlaub geht mal zu Ende. Wir hatten 5 Tage in Venedig und haben uns damit den Traum erfüllt, einmal den Karneval von Venedig mitzuerleben. Ein ganz anderer, eleganter, fast stiller Karneval vergleicht man ihn mit dem Karneval /& Fasching bei uns in Deutschland.

Die Masken sind aus allen Herren Ländern angereist, haben viele Stunden Arbeit und Energie in ihre Kostüme gelegt, um sich hier in Venedig im Schatten des Markusdoms und des Campanile von den Touristen bewundern zu lassen. Die schönsten Farben, die fantasievollsten Masken..... Wenn der Karneval am Dienstag Nachmittag feierlich mit dem Flug des Venezianischen Löwens auf dem Markusplatz beendet wurde, treffen sich die Masken im Café Florian und die Touristen werfen einen letzten Blick durch die Fenster des altehrwürdigen Cafés...